Mehr als die Hälfte des Personals in Kanzleien erwirtschaftet kein Honorar, verursacht aber Personalkosten. Das ist ineffizient, oder nicht?

Juristen tragen unmittelbar zum Kanzleierfolg bei, indem sie Honorare erlösen. Den Honoraren der Juristen stehen ihre Personalkosten gegenüber. Je höher die Erlöse und je niedriger die Kosten, desto effizienter arbeitet die Kanzlei.

Nicht-juristisches Personal verursachen ebenfalls Kosten, erwirtschaften jedoch kein Honorar. Je mehr Personal kein Honorar erwirtschaftet, desto unwirtschaftlicher arbeitet das Unternehmen – auf den ersten Blick.

Maßgeblich ist, ob einem Unternehmen ohne Verwaltungspersonal Gewinne entgehen würden. Erledigt ein Jurist alle Verwaltungsaufgaben selbst, statt sie zu delegieren, spart er zwar Personalkosten. Ist er mit Verwaltungs- statt mit Mandatsarbeit beschäftigt, entgeht ihm jedoch Honorar. Sind diese entgangenen Honorare höher als die eingesparten Kosten, entgeht der Kanzlei Gewinn. In diesem Fall wäre es opportun gewesen, die Verwaltungsaufgaben zu delegieren, weshalb die entgangenen Gewinne als Opportunitätskosten bezeichnet werden.

Verwaltungspersonal lohnt sich, wenn es Gewinne ermöglicht, indem es Opportunitätskosten reduziert.