Kaum ein Monat vergeht, ohne dass eine Großkanzlei Gehaltserhöhungen ankündigt – allerdings längst nicht mehr für jeden und nicht in gleicher Höhe. Das birgt Chancen und Risiken und befeuert Verteilungskonflikte.
🚿 Es gibt sie noch: Kanzleien, die Gehaltserhöhungen mit der Gießkanne ausschütten. Über alle Köpfe hinweg und in gleicher Höhe. Die egalitären Traditionalisten werden jedoch weniger.
🎯 Im Trend sind stattdessen Bonussysteme: Wie viel und wofür die modernen Meritokraten entlohnt werden, wird zunehmend differenziert. Das Spektrum reicht vom garantieren „Signing-Bonus“, über Boni für „Billable Hours“ bis hin zu solchen für persönliche Umsätze („eat what you kill“).
🏃 Manche Kanzleien erliegen der Verlockung, mit hohen Gehältern lediglich neues Personal anzuheuern. Wer seine Bestandsmannschaft vernachlässigt, in dem er die Vergütung nicht progressiv gestaltet, riskiert jedoch Meutereien.
🪜 Angesichts hoher Schwellen stellt sich die Frage, ob sich das Erklimmen der nächsten Bonussprosse individuell lohnt. Größe Versprechungen verlocken ebenso, wie zu hohe Erwartungen demotivieren. Die Vergütungssysteme auf dem juristischen Arbeitsmarkt werden unübersichtlicher. Bonussysteme bieten zwar Chancen und Risiken, sind jedoch kein Allheilmittel für Verteilungskonflikte.